(Montel) Norwegen sollte darauf hinarbeiten, Erneuerbare anstelle von Gas nach Europa zu exportieren, um seine Klimaziele zu erreichen, sagte der ehemalige Umweltminister Bard Vegar Solhjell am Dienstag.

„Wir glauben, dass Gas keinen Platz [in Europas Energiemix] haben kann, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen“, sagte der ehemalige norwegische Umweltminister, der jetzt für die Lobbygruppe WWF arbeitet, zu Montel auf der ONS-Konferenz im norwegischen Stavanger.

Daher müsse das Land einen Weg finden, um mehr Wasserkraft anstelle von Gas nach Europa zu bringen.

Der norwegische Staatskonzern Equinor will dagegen Gas als Brennstoff zur Überbrückung nach Europa liefern, um die Kohleverstromung dort zu ersetzen.

Der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett arbeitet unterdessen an zwei Verbindungskabeln nach Deutschland und Großbritannien, während ein Konsortium aus vier Versorgern Anfang der 2020er noch ein weiteres Kabel an die britische Insel anschließen will.

Irrglaube?


„Viele Länder in der EU, Großbritannien und andere wollen künftig unabhängig von Gas werden. Wir sollten uns in Norwegen auf die fantastischen erneuerbaren Quellen konzentrieren, über die wir verfügen

und die auf lange Sicht wahrscheinlich interessanter sind“, sagte Solhjell.

Den größten gestalterischen Effekt würden künftig die Erneuerbaren ausüben, sagte der ehemalige Minister.

Der Glaube an globale Klimaabkommen und CO2-Preismechanismen, den er selbst vor zehn Jahren gehegt habe, sei falsch, so Solhjell.

Bard Vegar Solhjell war für die Linken im Kabinett von Jens Stoltenberg zwischen 2012 und 2013 Umweltminister.