Die Blockchain als eierlegende Wollmilchsau – ganz so einfach ist es dann doch nicht. Wie eine aktuelle Studie der Deutschen Energie-Agentur zeigt, könnte die Blockchain aber zu einer Schlüsseltechnologie für den Energiesektor werden. Die Technologie stecke zwar noch in den Kinderschuhen, ein Einsatz lohne sich aber trotzdem.

Nicht nur Kryptowährungen wie Bitcoin haben ihre Berechtigung. Die zugrunde liegende Technologie, die Blockchain, könnte auch in Feldern wie dem Lieferkettenmanagement, der ethischen Lebensmittelproduktion oder in der Energiewirtschaft zum Einsatz kommen. Für letzteres gibt es nun wissenschaftliche Belege.

Die Deutsche Energie-Agentur, kurz dena, hat die mögliche Bedeutung der Blockchain-Technologie für die Energiewende unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der Einsatz der Blockchain im Energiesystem ist sinnvoll. Dies geht aus der am 26. Februar veröffentlichten Studie „Blockchain in der integrierten Wirtschaft“ hervor, die BTC-ECHO vorliegt.

Demnach könne die Technologie bereits heute in vielen Bereichen der Energiewirtschaft einen Mehrwert für Unternehmen und Verbraucher bieten. Zu diesem Ergebnis kamen die Verfasserinnen und Verfasser der Studie, indem sie den Beitrag der Blockchain zur Energiewende anhand von elf konkreten Anwendungsfällen untersuchte.

Zwar werfe die Untersuchung ein gutes Licht auf die Blockchain, man müsse einen Einsatz aber nach wie vor im Einzelnen prüfen:

Unsere Studie zeigt, dass die Blockchain besonders dann nützlich werden kann, wenn sie existierende Protokolle zum digitalen Informationsaustausch ergänzt. Sie verdeutlicht aber auch, dass für jede Anwendung eine Einzelfallanalyse erforderlich ist. Damit sich die Kerntechnologie weiterentwickeln und ihr Einsatz in der Energiewirtschaft ausgeweitet werden kann, müssen Politik und Wirtschaft dem Thema eindeutig mehr Aufmerksamkeit schenken,

so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

Bewertung darf nicht nur auf Grundlage der technischen Machbarkeit erfolgen

Bei der Bewertung hinsichtlich eines Blockchain-Einsatzes müsse die Industrie indes genau hinschauen: Wenngleich ein spezieller Anwendungsfall technisch bereits umsetzbar ist, sei der wirtschaftliche Nutzen hingegen nicht immer vorhanden. Eine Bewertung müsse daher holistisch erfolgen, so die Autoren der Studie.

Die Forschung an der neuen Technologie lohne sich aber allenfalls. Gerade jetzt sei der Zeitpunkt für Unternehmen günstig, in dieses neue Feld einzusteigen. Schließlich haben First Mover in aller Regel einen Initiatorvorteil am Markt, heißt es in einer Pressemitteilung seitens dena.

Technologie noch am Anfang

Auch die Vermutung von Gartner, dass die Technologie noch längst nicht ausgereift ist, scheint die Studie zu bestätigen. Demnach stehe die Blockchain noch am „Anfang ihrer Lernkurve“, so Philipp Richard, Teamleiter für Digitalisierung und Projektleiter der Studie. Blockchains werden in Zukunft schneller, effizienter und kostengünstiger. Daher sei der Technologie zuzutrauen, dass sie „in den kommenden Jahren Aufgaben […] unterstützt, die weit über die bisher bekannten Anwendungsfälle hinausgehen“, so Richard.

Die Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“ findet ihr hier.

(Quelle: BTC-Echo.de, Quelle Bild: Schutterstock)